Leitbild

Steuerrad eines Schiffes

Das Leitbild ist das Ergebnis eines gemeinsamen Arbeitsprozesses der MitarbeiterInnen von Südwind und definiert die Grundprinzipien unserer Arbeit und unseres Selbstverständnisses.

Was Südwind ist …

Die Arbeit von Südwind orientiert sich an den Grundsätzen* des 1979 gegründeten überparteilichen und überkonfessionellen Österreichischen Informationsdienstes für Entwicklungspolitik (ÖIE), der 1997 in Südwind  umbenannt wurde.  Südwind finanziert sich aus nationalen und internationalen öffentlichen Mitteln sowie aus privaten Zuwendungen und durch Auftragsarbeiten zu globalen Themen.

Südwind hat sich besondere entwicklungspolitische Kompetenzen in der Bildungsarbeit, insbesondere im Globalen Lernen, im Bereich der Medienarbeit, der Kampagnen und der Informationsarbeit erworben.   Südwind setzt seine Arbeit in Österreich über ein Netz von Südwind-Regionalstellen und mit KooperationspartnerInnen um. Auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene kooperiert Südwind mit Organisationen und Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Bildung, Umwelt, Soziales und Kultur, mit Netzwerken der Zivilgesellschaft und mit politischen HandlungsträgerInnen. Südwind führt selbst Projekte durch und stellt sein Know-How auch anderen Organisationen und Institutionen zur Verfügung.

Was Südwind will…

Die Komplexität der Nord-Süd-Beziehungen (kulturell, wirtschaftlich, ökologisch, politisch, zwischenmenschlich) spiegelt sich in der Vielfalt der Themen und Projekte von Südwind wider.
Südwind ist einer ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung verpflichtet und setzt sich für die Verringerung der Kluft zwischen Nord und Süd ein.
Südwind kritisiert das wirtschaftsorientierte Diktat der Reichen und Mächtigen in der neoliberalen Globalisierung und entwickelt mit anderen zivilgesellschaftlichen AkteurInnen Entwürfe, Perspektiven und Visionen für eine sozial gerechte, ökologisch nachhaltige, kulturell vielfältige und politisch partizipative Welt.
Südwind solidarisiert sich mit den von der derzeitigen Weltordnung Benachteiligten, also allen jenen, denen es an politischer Mitsprache, materiellen Ressourcen, kultureller Verwirklichung, Gleichberechtigung der Geschlechter, Bildung und Gesundheit mangelt. Wir zeigen strukturelle Ursachen für diese Ungleichheit auf.
Südwind ermöglicht Begegnungen zwischen Menschen aus unterschiedlichen kulturellen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Lebenswelten und trägt dazu bei, den Weg zu mehr Respekt, Akzeptanz und Wertschätzung zu bahnen. Südwind bietet dazu Raum – virtuell, physisch und geistig – für "like-minded" Menschen, die sich engagieren wollen.

Wie Südwind handelt …

Die Kernkompetenzen und zentralen Tätigkeitsfelder von Südwind liegen im Bereich

  • der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit bzw. im Globalen Lernen,
  • in der Produktion von entwicklungspolitischen Medien,
  • im Einbringen von entwicklungspolitischen Inhalten und Anliegen in zivilgesellschaftliche Prozesse,
  • in der Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Erstellung von Studien zu globalen Themen,
  • im Lobbying bei entwicklungspolitisch und bildungspolitisch relevanten EntscheidungsträgerInnen für von Südwind unterstützte Anliegen.

Südwind informiert in Österreich zu Themen mit entwicklungspolitischer Relevanz und hinterfragt kritisch Politiken, die das Ungleichgewicht in der Welt bewahren und vergrößern, sozial Schwache ausgrenzen und grundlegende Menschenrechte verletzen. Südwind sieht es als seine Aufgabe, über Themen zu informieren, die in der Öffentlichkeit vernachlässigt oder verdrängt werden.
Südwind hinterfragt nicht kohärente Methoden der Politik in Bezug auf die von der UNO in der Millenniumserklärung festgeschriebenen Ziele.
Südwind entwickelt dialogisch mit PartnerInnen aus dem Süden und aus der Zivilgesellschaft Lösungsansätze, Handlungsalternativen und Visionen für globale Gerechtigkeit.
Seit Februar 2006 ergänzt Südwind deshalb seine Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Norden durch gezielte Aktionen mit PartnerInnen im Süden. Dieses Arbeitsfeld heißt  "Handeln für Eine Welt". Dabei interveniert Südwind als verlängerter Arm der Betroffenen bei Unternehmen, die im Süden für den österreichischen Markt produzieren und die soziale Rechte von Beschäftigten grob verletzen oder mit ausbeuterischer Kinderarbeit oder Sklavenarbeit produzieren. Die Intervention erfolgt am Ort des Fehlverhaltens, am Firmensitz oder bei einer Verkaufsstelle des Unternehmens und wird sowohl im Süden als auch im Norden durch Informations-, Lobbying- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet.
Südwind leistet Beiträge zu Grundsatzdiskussionen, die für eine zukunftsfähige Nord-Süd-Politik notwendig sind. Die Strukturen von Nord-Süd-Beziehungen sollen für Interessierte transparent gemacht werden, um kritisches Bewusstsein und politische Handlungsfähigkeit zu stärken. Zusammenhänge zwischen globalen, nationalen, regionalen und lokalen Wirkungsmechanismen werden sichtbar gemacht, neue Perspektiven werden aufgezeigt.
Südwind verlegt das von dem Südwind inhaltlich unabhängige Südwind-Magazin.

Wie Südwind arbeitet …

Unsere Arbeit basiert auf den Erfahrungen vieler Jahre. Wir verstehen uns als lernende Organisation. Zur Qualitätssicherung tragen wissenschaftliche Vertiefung, Evaluation, Selbstreflexion sowie Aus- und Weiterbildung bei.
Vorhandenes Wissen soll gesichert und weiter ausgebaut werden. Die Intensivierung von Kontakten mit dem "Süden", Aktualisierung von Daten und Informationen und die Anwendung von neuen und experimentellen Methoden tragen dazu bei.
Faire Arbeitsbedingungen sind uns nicht nur weltweit, sondern auch innerhalb des Betriebs ein Anliegen. Es ist uns wichtig, Zivildiener, PraktikantInnen, Honorarkräfte und andere Ehrenamtliche gut zu betreuen, in unser Team zu integrieren und als MitarbeiterInnen wertzuschätzen.
Die Arbeit von Südwind erfordert ein Team von MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen kulturellen und sozialen Kontexten. Daher strebt Südwind auch die Beschäftigung von MitarbeiterInnen aus dem Süden an.
In der Arbeit von Südwind soll es Freiraum für Visionen und ihre Umsetzung geben.

 

*Entsprechend der Reichenauer Erklärung
des ÖIE
von 1990 und dem Manifest
"Für die Zukunft der Einen Welt"

von Südwind Entwicklungspolitik 2004