Presseaussendung

04. Oktober 2017 | Presse

Aufholbedarf bei steirischen Bäckereiketten in punkto Nachhaltigkeit. Start der Unterschriftenkampagne „Zeit für einen fairen Kaffee“ auf der Grazer Uni

Graz, 4. Oktober 2017

Der Großteil der österreichischen Bäckereiketten schenkt weder fair noch biologisch zertifizierten Kaffee aus, so das Ergebnis des Kaffee-Checks 2017 der Menschenrechtsorganisation Südwind. Aktivistinnen und Aktivisten machten heute auf der Uni Graz auf die von Südwind gestartete Unterschriftenkampagne „Zeit für einen fairen Kaffee!“ aufmerksam. Die Kampagne richtet sich an österreichische Bäckereiketten und fordert ein nachhaltiges Kaffeeangebot.

Das neue Semester hat begonnen und rund um die Grazer Karl-Franzens-Universität tummeln sich zahlreiche Studentinnen und Studenten. Das Universitätsviertel lebt wieder. In den umliegenden Bäckereien stehen Studierende Schlange für ihren morgendlichen Coffee-to-go. „Vor der ersten Vorlesung benötige ich einfach einen Koffeinkick, um frisch in die Lehrveranstaltung zu starten“, erzählt Julia Weilharter, Studentin an der Uni Graz. „Doch mir ist auch wichtig, woher mein Kaffee kommt und damit meine ich nicht nur das Anbaugebiet.“

Bäckereien in der Steiermark machen erste Schritte
Zu Semesterbeginn präsentierte die Menschenrechtsorganisation Südwind ihren Kaffee-Check und vergleicht darin das Kaffeeangebot von zwölf Bäckereiketten. „Im Kaffee-Check 2017 haben wir große Unterschiede hinsichtlich biologischer und fairer Kriterien im Kaffeeangebot von österreichischen Bäckereiketten festgestellt“, erläutert Lisa Weichsler, Kaffee-Expertin von Südwind. „Ströck und Gradwohl sind die klaren Testsieger. Sie bieten sowohl bio-zertifizierten, als auch Fairtrade-zertifizierten Kaffee an. Beide Bäckereien gibt es jedoch nicht in der Steiermark. Sorger und Anker machen zwar erste Schritte und schenken entweder Biokaffee oder in einzelnen Filialen Fairtrade-Kaffee aus. Aber in unserem Bundesland besteht noch Aufholbedarf.“

Kaffee-Sackhüpfen für fairen Genuss
Mit einem Kaffee-Sackhüpfen vor der Uni Graz machten Aktivistinnen und Aktivisten heute auf die Unterschriftenkampagne „Zeit für einen fairen Kaffee!“ von Südwind aufmerksam, die sich an Bäckereiketten richtet und von ihnen ein nachhaltiges und faires Kaffeeangebot fordert.
„Kaffee aus fairem Handel ist in fast jedem Supermarkt zu finden, aber beim morgendlichen Coffee-to-go gibt es noch zu wenig faire Alternativen. Obwohl viele Lieferanten und Röstereien diese bereits anbieten und sie nichts an Qualität und Geschmack einbüßen“, erzählt Lisa Weichsler. „Die Nachfrage ist da und auch die Möglichkeit zur Umstellung. Es ist also längst Zeit für einen fairen Kaffee“, schmunzelt Weichsler.

Kaffee-Check 2017
Unterschriftenkampagne: „Zeit für einen fairen Kaffee!“

Fotos
Druckfähige Fotos und Sujets zum honorarfreien Abdruck unter Angabe des Copyrights unter https://www.suedwind.at/pressefotos/zeit-fuer-fairen-kaffee/

Rückfragehinweis
Lisa Weichsler, Südwind, lisa.weichsler@suedwind.at, Mobil: 0650/8822332

Südwind setzt sich als entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation seit über 35 Jahren für eine nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit ein. Durch schulische und außerschulische Bildungsarbeit, die Herausgabe des Südwind-Magazins und anderer Publikationen thematisiert Südwind in Österreich globale Zusammenhänge und ihre Auswirkungen. Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Kampagnen- und Informationsarbeit engagiert sich Südwind für eine gerechtere Welt.

Diese Presseaussendung wird von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansicht von Südwind wieder und stellen somit in keiner Weise die offizielle Meinung der Fördergeber dar.

Weitere Inhalte

Südwind fordert menschenrechtskonforme Migrationspolitik im Regierungsprogramm
Globalen Ungleichheiten auf der Spur: Das war die EZA-Tagung der Stadt Wien
Indigener Widerstand in Ecuador