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Global lernen, Zukunft gestalten!

Ihre Spende hilft uns, damit das Südwind-Bildungsangebot in seiner hohen Qualität und Reichweite bestehen bleibt und allen offen steht!

Kinder beim Baumwoll Workshop

Kriege, Corona-Pandemie, Klimaerhitzung – wir leben in einer Zeit multipler Krisen von globalem Ausmaß, die unsere aller Lebenswelt direkt beeinflussen und vielen ihre Zuversicht raubt. Gleichzeitig wird der öffentliche Diskurs rauer, und es mehren sich Stimmen, die für komplexe globale Problemlagen simple Erklärungen oder Sündenböcke suchen. Kinder und Jugendliche stehen all dem oft ohnmächtig gegenüber. Vielen fehlt noch der innere Kompass, und so sind sie Fake News, aber auch düsteren Prognosen und Bildern, etwa aus den sozialen Medien, schutzlos ausgeliefert.

Hier setzt die Bildungsarbeit von SÜDWIND an. Unser Ziel: Kinder und Jugendliche im Umgang mit einer komplexen, oft medial vermittelten Weltlage unterstützen, Orientierung geben und Möglichkeiten zum Handeln aufzeigen. Die Nachfrage nach unseren Workshops war noch nie so hoch, und das verwundert nicht. Aktuelle Jugendstudien belegen, dass ein solches Bildungsangebot für junge Menschen Not tut und in der Pflichtschule weitgehend fehlt. Da die öffentliche Förderung nicht ausreicht, können wir die Nachfrage nach Workshops aber nicht decken. Außerdem muss ein Restbetrag von den Schulen bzw. Eltern aufgebracht werden – was Kinder und Jugendliche aus weniger wohlhabenden Familien benachteiligt. Wir finden: Alle Kinder haben ein Recht auf Unterstützung, Orientierung und Zuversicht. Dafür brauchen wir dringend ihre Hilfe.

Fußball Workshop

Unsere Mission

Junge Menschen brauchen gute Handlungsoptionen

Die „Workshops“ sind das traditionsreichste Angebot der Bildungsarbeit von SÜDWIND. Seit 45 Jahren geben wir so Kindern und Jugendlichen ab acht Jahren einen ersten Einblick in globale Themen. Mit Hunderten von Workshops und über 10.000 Teilnehmer:innen pro Jahr – in Schulen und Jugendgruppen von Pfarren oder Jugendzentren – ist dieses Angebot längst eine wichtige Ergänzung zur schulischen Bildung in ganz Österreich. In unseren Fortbildungen für Lehrer:innen an den Pädagogischen Hochschulen treffen wir heute regelmäßig Teilnehmer:innen, welche die Workshops schon aus ihrer eigenen Schulzeit kennen!

Lustvoll und fundiert

Für unsere Workshops kommen ausgebildete Referent:innen in die Klasse oder Gruppe und arbeiten mit den Kindern und Jugendlichen. Dabei wird zum Beispiel nachgeforscht, welche Labels in der eigenen Kleidung den Ort ihrer Produktion verraten oder wie ein Fußball genäht wird. Gemeinsam wird auch Schokolade zubereitet, wobei man viel über den weiten Weg der Kakaobohnen, Arbeitsbedingungen und fairen Handel erfährt.

Mitmachen

So lernen Kinder und Jugendliche ihre eigenen Lebensverhältnisse in größeren, globalen Zusammenhängen wahrzunehmen. Dabei ist es wichtig, behutsam an die Themen heranzuführen und Neugierde zu wecken. Wir moralisieren nicht und lassen Kinder nicht mit negativen Informationen, Schuld- oder Ohnmachtsgefühlen alleine. Vielmehr geht es darum, Handlungsoptionen aufzuzeigen und zu diskutieren: Ist vielleicht ein refurbished Handy auch cool? Welchen Unterschied macht Kakao aus fairem Handel?

Für alle

Leider haben unsere Workshops trotz riesiger Nachfrage ein Finanzierungsproblem. Wir bekommen seit Jahren keine Förderungen mehr vom Bildungs- und Außenministerium, weshalb wir schon die Zahl der Workshops reduzieren mussten. Das passt überhaupt nicht mit der Bedarfslage zusammen. Aktuelle Studien zeigen, dass jungen Menschen gerade solche Angebote fehlen, die das Gefühl von Selbstwirksamkeit und einen positiven Blick auf die Zukunft befördern.

Téclaire Ngo Tam ist seit 27 Jahren mit SÜDWIND-Workshops in Schulen unterwegs und hat schon weit über tausend Workshops zum Themenkomplex globale Gerechtigkeit und SDGs geleitet. Sie entwickelt Bildungsmaterialien, feilt an guten Vermittlungsmethoden und versteht sich als Brückenbauerin zwischen den Lebensumständen im Globalen Süden und dem Globalen Norden.

Stichwort Smartphone und Social media. Ist damit jetzt wirklich alles anders?

Ja, sicher! Heute stehen wir als SÜDWIND-Referent:innen in Konkurrenz mit so vielen Informationsquellen. Früher haben die Kinder und Jugendlichen durch uns Neues erfahren – heute bringen sie viel mit. Die Umstände sind oft bekannt, es geht darum, diese Inhalte mit ihrer eigenen Lebenswelt in Verbindung zu bringen, ohne Schuldgefühle hervorzurufen, um die Informationsschnipsel einzuordnen und Erweiterung von Perspektiven. Und nicht zuletzt um Ermutigung und Hoffnung.

Welche Fragen und Sorgen nimmst Du persönlich bei den Jugendlichen heute am stärksten wahr?

Früher war die Welt in den Klassenzimmern homogener, heute ist vieles diverser, schon alleine durch die Lebensgeschichten, die Kinder und Jugendliche mitbringen. Ich hatte Jugendliche in den Klassen, die die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, in der Landwirtschaft, in den Minen der Rohstoffgewinnung aus der eigenen Familie kennen. Gleichzeitig sind sie oft überladen mit Informationen und auch mit Handlungsanleitungen – Müll trennen, nicht fliegen, kein Fastfood essen, fair gehandelte Produkte kaufen … Diese ganzen Ansprüche produzieren oft eine Mutlosigkeit, weil ihnen die Zusammenhänge fehlen, um ihr Engagement abwägen zu können – ohne sich für alles verantwortlich zu fühlen.

Was möchtest Du den Kindern/Jugendlichen auf den Weg mitgeben?

Ich möchte die Freude und das Lernen von Perspektivenwechseln mitgeben. Das baue ich auch oft bei den konkreten Themen ein – zum Beispiel beim Handy: Was bedeutet es für uns? Was bedeuten die Social Media Bilder vom schönen Leben in Europa für Jugendliche im Globalen Süden? Aber auch das Erkennen von Zusammenhängen: Beim Handy denken viele an die Möglichkeiten, die es bietet, aber wenige an die Menschen, die es herstellen. Das Wissen, das Kinder und Jugendliche mitbringen, ist wertvoll – ich möchte ihnen die Bereitschaft vermitteln, kritisch zu hinterfragen und offen für neue Aspekte zu sein.

SÜDWIND-Bildungsarbeit braucht Ihre Hilfe

Mit einem breiten Bildungsangebot unterstützt SÜDWIND seit Jahrzehnten Kinder und Jugendliche dabei, sich in einer immer komplexeren Welt zu orientieren. Dieses Angebot war noch nie so wichtig wie heute. Deshalb soll es allen zugutekommen – unabhängig von Einkommen und Hintergrund!

Was SÜDWIND erreichen will:

  • Keine Absagen mehr auf Workshop-Anfragen und keine Wartelisten fürs nächste Jahr! Wir brauchen dringend genügend Mittel, um in jede Schule österreichweit fahren zu können, die unser Bildungsangebot wahrnehmen will.
  • Der Unkostenbeitrag darf kein Kriterium mehr sein für das Buchen eines Workshops! Wir wollen insbesondere in Schulen mit Schüler:innen aus ökonomisch und sozial prekären Verhältnissen gehen können.

Was SÜDWIND jetzt dafür tut:

  • Wir bitten Sie um Ihre Spende. Damit die Workshops auch dort stattfinden, wo der Unkostenbeitrag von 100 Euro nicht aufgebracht werden kann.
  • Wir setzen uns auf politischer Ebene für eine nachhaltige und bundesweite Finanzierung von Globalem Lernen ein, damit wir mehr Workshops anbieten können. Der Bedarf ist riesig.
  • Wir bauen unsere Präsenz auf der Informationsquelle Nr. 1 für Kinder und Jugendliche – Social Media-Plattformen wie Instagram und Youtube – weiter aus. Dort bieten wir seriöse Informationen zu Themen, die Kindern und Jugendlichen unter den Nägeln brennen (wie etwa Klimawandel).

Damit das SÜDWIND-Bildungsangebot in seiner hohen Qualität und Reichweite bestehen bleibt und allen offen steht!