Widerstand gegen das Entdecken
In der Veranstaltung „Widerstand gegen das Entdecken“ am 14.10.24 im Volkskundemuseum Graz mit Christina Korak von der Universität Graz im Gespräch mit Manuela Omari Ima (Gründerin der Frauenorganisation der Waorani, Ecuador) und mit Eduardo Pichilingue Ramos (Menschenrechtsverteidiger und Ökologe, Peru) stand das Recht auf Selbstbestimmung indigener Gruppen im Vordergrund.
Manuela Omari Ima kämpft seit Jahrzehnten gegen Erdölförderung und Abholzung in ihrem Territorium in Ecuador. Eduardo Pichilingue Ramos setzt sich seit 25 Jahren für das Recht auf Selbstbestimmung von kontaktierten Indigenen und gegen eine erzwungene Kontaktierung in Abgeschiedenheit lebender Völker im Amazonasgebiet in Peru und Ecuador ein.
Die Gebiete, in denen indigene Gruppen in Abgeschiedenheit leben, sind zugleich auch die Gebiete der Erde, die die höchste Dichte an Artenvielfalt aufweisen. Durch eindrucksvolle Bilder, Videos, Erzählungen und vorgetragene Gesänge bekamen Besucher:innen der Veranstaltung eine Ahnung, davon wie sehr das Leben der in Einklang mit der Natur lebenden indigenen Gemeinschaften durch das Eindringen von Holzschlägertrupps oder Firmen, die ohne Rücksicht auf die lokale Bevölkerung Erdöl fördern wollen, beeinflusst wird und wie sich indigene Gruppen wie etwa die Waorani gegen dieses Eindringen und die Zerstörung ihres Lebensraumes zur Wehr setzen.
Fallbeispiel Ecuador – Unkontrollierter Goldabbau zerstört Lebensgrundlagen
Südwind Steiermark erkundet in der Arbeit für faire Lieferketten, wie der Abbau von Rohstoffen in Ländern des Globalen Südens die Rechte, das Lebensumfeld und die Gesundheit der lokalen Bevölkerung in den Abbaugebieten beeinträchtigt. Diese Rohstoffe –wie etwa Gold, seltene Erden, Erdöl oder Holz– werden für die Herstellung von Gütern abgebaut, die wir im Globalen Norden konsumieren. Zur Herstellung von Elektronik-Geräten wird eine große Menge an Gold verarbeitet, was dazu führt das mit dem Wachsen der Elektronikindustrie auch immer mehr Goldmininen betrieben werden. Durch den Einsatz von Quecksilber und großflächigem Tagebbau geraten dabei oftmals landwirtschaftliche Flächen und damit die Einkommens- und Lebensgrundlage der Menschen vor Ort massiv in Gefahr. Die Minen-Projekte werden in der Regel gegen den Willen der lokalen Bevölkerung durchgezogen.
Elsa Cerda, Präsidentin der Yuturi Warmi (indigene Wächterinnen) aus der Region Napo in Ecuador erzählt im Gespräch mit Südwind von den fatalen Auswirkungen in ihrer Gemeinde, seit ein Bergbauunternehmen im und am Fluss Napo angefangen hat Gold abzubauen.
Hier geht’s zum Interview mit Elsa Cerda