Presseaussendung

22. November 2022 | Presse

Black Friday Straßenaktion

Arbeiterin in der Elektronikindustrie

Während sich Mindestpensionist*innen die Produkte des täglichen Grundbedarfs kaum noch leisten können, treibt der Black-Friday den schädlichen Überkonsum von Teilen der Gesellschaft auf die Spitze. 

An diesem Tag erzielt die Elektronikindustrie Rekordumsätze. Lockangebote führen dazu, dass funktionierende ressourcenintensive Produkte, wie z.B. Smartphones oder Notebooks, früher als notwendig ersetzt werden.

René Schuster von Südwind recherchiert in einem aus Mitteln des Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 der AK Wien geförderten Projekt zu den Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie und stellt dabei fest: „Der billige Überkonsum wird auf dem Rücken der Arbeiter*innen in der Elektronikindustrie ausgetragen. Bekannte Marken lagern den größten Teil der Produktion in ärmere Länder aus, wo die Löhne niedrig sind und der Schutz der Arbeiter*innen schwach ist. Dabei werden die Arbeiter*innen immer wieder giftigen Substanzen ausgesetzt, es kommt zu ungerecht niedrigen Löhnen, Zwangsarbeit, Unterdrückung von gewerkschaftlicher Vereinigung u.v.m.“

Sarah Hertwig von Degrowth Graz weist auf eine weitere Problematik des maßlosen Konsums hin: „Unsere natürlichen Ressourcen sind begrenzt und durch den immensen Verbrauch dieser werden die Ökosysteme, auf denen das menschliche Leben basiert, ernsthaft geschädigt. Ohne ökologischen Wohlstand, also gesunde Ökosysteme und ein gesundes Klima, ist auf Dauer auch kein materieller Wohlstand möglich.“  

Forderung und Petition

Deshalb fordert Schuster: “Die Straflosigkeit für Elektronik-Konzerne für das Inkaufnehmen von Menschenrechtsvergehen und Zerstörung von Ökosystemen in ihrer Lieferkette muss ein Ende haben. Schluss mit bedenkenloser Ausbeutung von Mensch und Natur!“

Bereits über 78.000 Personen unterstützen die Petition „Justice is Everybody’s Buisness“, welche ONLINE unterzeichnet werden kann. 

Stapelturm – endloses Wachstum

Mit einem Stapelturm am Grazer Hauptplatz, der mit zunehmender Höhe immer instabiler wird, möchten wir ein Symbol setzen, welches zur Diskussion über ein Wirtschaftssystem einladen soll, welches auf fortwährende monetäre Gewinne für wenige und endloses Wachstum setzt. Wir wollen mit Passant*innen ins Gespräch kommen und Auswege aus der Ausbeutung von Mensch und Natur diskutieren.

Die Aktion ist eine Kooperation von Südwind, Weltumspannend Arbeiten, Repanet, Degrowth Graz und Attac Graz.

Mehr zur Arbeit von Südwind zum Thema „Faire Elektronik Lieferketten“ ist unter https://suedwind.at/elektronik zu finden. Die Informationen zur Straßenaktion sind auch auf der Südwind-Website verfügbar.

Wir laden Vertreter*innen von Medien ein von der Aktion zu berichten und stehen für Interviewanfragen zur Verfügung.

Rückfragen:
René Schuster
+43 680 3021345
rene.schuster@suedwind.at

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