Unser
Bildungskonzept

Südwind arbeitet seit 1979 daran, globale Zusammenhänge begreifbar zu machen und Kompetenzen für kritische und mündige Weltbürger:innen zu stärken. Die Südwind-Bildungsarbeit basiert auf dem Konzept des Globalen Lernens (auch bekannt als Global Citizenship Education – GCE).

Teilnehmer*innen einer Südwind-Fortbildung bearbeiten in Kleingruppen Materialien.

Die Themen

Ob Klimakrise, Migration, Nahrungsmittel-Sicherheit oder globale Ungleichheit. Junge Menschen sind heute mit vielen globalen Fragestellungen konfrontiert. Bildung im Sinne des Globalen Lernens ermutigt sie dazu, sich mit den Schlüsselfragen unserer Zeit auseinanderzusetzen.

Dazu wird eine Denkweise gefördert, die Rücksicht nimmt auf die kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Verflechtungen unserer Welt. Globales Lernen hilft dabei, Zusammenhänge zwischen globalen Ereignissen und regionalen Auswirkungen aufzuzeigen, ebenso wie Handlungsmöglichkeiten im lokalen Umfeld.

 

Methoden

Bei der Vermittlung der Inhalte setzt Südwind auf methodische Vielfalt. Zum Einsatz kommen etwa Simulationen, Lernstationen und Gruppenarbeiten. Im Zentrum steht immer eine offene, partizipative Lernkultur mit kooperativen Unterrichtsformen, fächerübergreifendem Lernen und der Wertschätzung unterschiedlicher Standpunkte.

Globales Lernen im internationalen Rahmen

Österreich hat sich 2022 mit der Unterstützung der internationalen GENE-Deklaration zur Stärkung und Verbreitung von Globalem Lernen/Global Citizenship Education verpflichtet. Das Konzept orientiert sich an den Empfehlungen der UNESCO über „Erziehung zu internationaler Verständigung, Zusammenarbeit und Frieden“.

 

Netzwerke des Globalen Lernens

  • Südwind ist Teil der österreichischen Strategiegruppe Globales Lernen und hat in dieser Rolle Qualitätskriterien und Leitfragen für Bildungsangebote zu Globalem Lernen mitkonzipiert.
  • Südwind ist Teil des europäischen Netzwerkes des Nord-Süd-Zentrums des Europarats und koordiniert die jährliche Global Education Week in Österreich, mit dem Ziel Globales Lernen in den Vordergrund zu stellen.
  • Südwind ist Mitbegründer von Bildung2030 – Plattform für Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung, die Bildungsmaterialien und – konzepte für Lernende und Lehrende zur Verfügung stellt und sie dabei unterstützt, sich mit nachhaltiger und global gerechter Entwicklung auseinanderzusetzen.

FAQ’s

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Welche Ziele verfolgt Südwind in der Bildungsarbeit?

Ein Grundprinzip unserer Bildungsarbeit ist der kritisch-emanzipatorische Zugang zu Themen und Fragestellungen: In unserem Bildungsverständnis soll Bildung Selbstbestimmung ermöglichen und Handlungsoptionen aufzeigen. Der übergeordnete thematische Rahmen unserer Bildungsarbeit ist eine „zukunftsfähige Entwicklung“: die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen und der Abbau der sozialen Ungleichgewichte zwischen Reich und Arm sind zentrale globale Herausforderungen, zu deren Bewältigung Bildung die entsprechenden kognitiven, sozialen und praktischen Kompetenzen fördern muss.

Durch die Südwind Bildungsarbeit wollen wir Menschen darin unterstützten, globale Zusammenhänge zu erkennen, zu verstehen, zu reflektieren und damit eine globale Perspektive für aktuelle Themen und Entwicklungen einzunehmen. Durch unsere Bildungsarbeit wollen wir ein differenziertes Weltbild vermitteln. Eigene Wahrnehmungen, Stereotype und mögliche Vorurteile sollen in Frage gestellt und diskutiert werden und ein kritisches Verständnis für Entwicklungen und Zukunftsfähigkeit gefördert werden

Im Rahmen unserer Bildungsarbeit entwickeln wir Bildungsangebote (Materialien, Workshops, Ausstellungen, Fortbildungen) und stellen diese verschiedenen Einrichtungen (z.B. Schulen, Volkshochschulen, Gemeinden) und Interessentinnen zur Verfügung. Diese Bildungsangebote orientieren sich an den Qualitätskriterien des Globalen Lernens und an den eigenen Bildungsprinzipien.

Was sind die Themen des Globalen Lernens?

Der thematische Rahmen des Globalen Lernens ist sehr breit gefasst und Themen wie soziale Gerechtigkeit, die weltweite Verteilung von Ressourcen, Frieden und Konfliktprävention, die Klimakrise und unser Verhältnis zur Umwelt, aber auch Fragen des interkulturellen Zusammenlebens sollen in unserem Verständnis Inhalte einer differenzierten Bildungsarbeit sein. Der Erziehungswissenschaftler Wolfgang Klafki sieht als Ausgangspunkt von Lernen im globalen Sinne die „Schüsselfragen der Gegenwart und Zukunft“, womit er lebens- und überlebensrelevante Themen der heutigen Zeit meint.

Im Mittelpunkt steht die Frage: Welche Rolle spielen wir als Teil einer vielfältigen und globalisierten Welt? Dabei gilt es sich selbstkritisch mit der eigenen Weltsicht zu auseinanderzusetzen, anderen Anschauungsweisen mit Achtung und Neugierde zu begegnen und Perspektivenwechsel als Lernprinzip zu erfassen. Dabei sollen Bezüge unseres Lebens in einen globalen Rahmen gesetzt werden, um mögliche Zusammenhänge zwischen unserem Leben in Industrieländern des Globalen Nordens und Gesellschaften im Globalen Süden zu veranschaulichen.

Welche Didaktik steht bei Globalem Lernen im Zentrum?

Globales Lernen sollte stets so gestaltet werden, dass es eine Reflexion der Lernenden in Bezug auf ihre Meinungen und Wertvorstellungen, auch hinsichtlich von Vorurteilen oder Stereotypen ermöglicht. Die Lehrkräfte werden dabei zu Begleiter:innen des Bildungsprozesses. Spannungen, Ungewissheiten und Orientierungslosigkeit werden zugelassen und bewusst zum Thema gemacht. Lernenden soll dadurch der Umgang mit diesen Spannungsfeldern nähergebracht werden.

Mithilfe von Methodenvielfalt und Methodenwechsel werden verschiedene Lerntypen und Lernkanäle angesprochen. Einen Schwerpunkt bilden soziale und interaktive Lernarrangements sowie die Fächer übergreifende Bearbeitung von Themen.

Welche Expertise hat Südwind in Bezug auf Globales Lernen?

Globales Lernen ist seit 2006 im Südwind Leitbild verankert und war schon Teil des Bildungskonzepts im Jahr 2000. Seit 1999 koordiniert Südwind die Global Education Week in Österreich, eine europaweite Initiative des Europarates: Seitdem wurde Globales Lernen innerhalb der Organisation laufend gestärkt, mit zahlreichen Weiterbildungsprogrammen, Vorträgen von externen Expert:innen und internen Studientagen.

Südwind hat mehrere Studien zu Globalem Lernen in Österreich in Auftrag gegeben und ist in zahlreichen strategischen, thematischen Netzwerken engagiert, darunter die Strategiegruppe Globales Lernen, PEPI – Plattform entwicklungspolitischer Inlandsarbeit, AG Globales Lernen, Plattform Globale Bildungsgerechtigkeit. SDG-Watch Themeninitiative Bildung und der Arbeitskreis Globales Lernen.

Südwind engagiert sich in internationalen Netzwerken, die einen Bezug zu Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung haben: Pädagogisches Werkstattgespräch, Netzwerk der Koordinatorinnen der Global Education Week und das DARE Forum/DEEEP Netzwerk.

Südwind führt seit 2003 internationale Projekte zu Globalem Lernen durch, die vor allem drei Schwerpunkte haben: (A) Thematische Schulprojekte unter Einbeziehung von Schulen aus dem globalen Süden und im konzeptionellen Rahmen des Globalen Lernens. (B) Austauschprogramme zu Globalem Lernen (Materialentwicklung, Qualitätsentwicklung) mit Organisationen in EU-Ländern. (C) Information- und Bildungsarbeit zu den SDGs.

An wen richten sich die Südwind Bildungsangebote?
  1. Schulen und Einrichtungen der Schulverwaltung und Schulorganisation: Schüler:nnen, Lehrer:innen, Elementarpädagog:innen, Eltern; Einrichtungen der Aus-, Fort-und Weiterbildung von Lehrer:innen; BMB
  2. Organisationen der non-formalen Bildungsarbeit: Nichtregierungsorganisationen (Entwicklungspolitik, Umwelt, Soziales, Interkulturelles, Jugend); Erwachsenenbildungseinrichtungen, Volkshochschulen, Jugendzentren, Gewerkschaften; sonstige Erwachsenenbildungseinrichtungen
  3. Gemeinden: Politiker:innen, Administration, Pfarrgemeinden; Einrichtungen der Zivilgesellschaft in Gemeinden, Bewohner:innen
  4. Multiplikator:innen: Aktivist:innen, Referent:innen, Trainer:innen, Vereinsmitglieder, Studierende
Welche unterschiedlichen Angebote umfasst die Südwind Bildungsarbeit?

Für Lehrer:innen und Elementarpädagog:innen: Fort- und Weiterbildung (etwa über Pädagogische Hochschulen), Seminare, Lehrgänge und schulinterne Fortbildungen zu Globalem Lernen sowie digitale Angebote (E-Learning, Blended Learning); vereinzelte Lehrveranstaltungen im Bereich der Ausbildung und pädagogische Beratung zu Globalem Lernen über die regionalen Südwind Bibliotheken.

Für Schulen: Workshops und Ausstellungen sowie fallweise die Unterstützung bei Schulprojekten und Vorträgen. Wir entwickeln Materialien für den Einsatz im Klassenzimmer, darunter Informations- und Bildungsmaterialien sowie Unterrichtsbehelfe. Zudem stellen wir für Schulen (Schulbibliotheken) thematische Materialpakete zur Verfügung. Fallweise begleiten wir Schulen bei internationalen Schulprojekten.

Für Jugendgruppen-Leiter:innen (verbandliche und offene Jugendarbeit): Entwicklung von Materialsets und Weiterbildungsangeboten zu Globalem Lernen. In Jugendzentren bieten wir auf Anfrage Workshops zu entwicklungspolitischen Themen an.

Für Multiplikator:innen im Bereich der Erwachsenenbildung: Aus- und Weiterbildung von unterschiedlichsten Multiplikator:innen im formalen und non-formalen Bereich über Workshops, Ausstellungen, Veranstaltungen uvm.; Schulungen für Referent:innen; internationale Seminarprogramme und Bildungsangebote für Aktivistinnen (z.B.: Südwind Academy), Weiterbildungsprogramme für Gewerkschafter:innen und Betriebsrät:innen;

Für Gemeinden: Bildungsprogramme zu entwicklungspolitischen Themen (z.B. Weiterbildung für Politiker:innen, Workshops für ausgewählte Zielgruppen); Kooperationsveranstaltungen mit Volkshochschulen; Literatur- und Medienkoffer für regionale Bibliotheken (Gemeinde- und Pfarrbibliotheken), Filmvorführungen mit Diskussionsveranstaltungen in ausgewählten Programmkinos; Weiterbildungsprogramme und Programme für entwicklungspolitisches Engagement an für ältere Menschen; Weiterbildungsprogramme für Nichtregierungsorganisationen (z.B.: Volontäre für Jugend Eine Welt)