13. September 2020 | Aktuell

Das war die Südwind Academy 2020…

Ein Rückblick verfasst von Katharina, eine der TeilnehmerInnen

Es waren fünf sehr schöne und spannende Tage – da waren sich alle TeilnehmerInnen einig. Gemeinsam mit SPES veranstaltete Südwind von 17. bis 21. August die Südwind Academy- Zukunftswoche im SPES Seminarhotel in Schlierbach.
Am Montag starteten wir damit, uns gegenseitig sowie die Organisationen SPES und Südwind kennenzulernen. Nach dem Mittagessen, bei dem wir mit größtenteils regionalen und biologischen Speisen verwöhnt wurden, spazierten wir zum Biobauernhof Tragler. Martin Tragler zeigte uns den Hof und den Schlierbacher Bauernmarkt. Außerdem beantwortete er auch unsere zahllosen Fragen zu Landwirtschaft und Nachhaltigkeit. Nach dem Abendessen redeten wir noch darüber, was Aktivismus eigentlich ist.

Am zweiten Tag besuchten wir die solidarische Landwirtschaft „Almgrün“. Michaela, eine der beiden Bäuerinnen, erzählte uns davon, wie sie das Gemüse anbauen, was ihnen dabei besonders am Herzen liegt und wie eine solidarische Landwirtschaft bzw. CSA überhaupt funktioniert. Mit vielen interessanten Einblicken und einer großen Schüssel Gemüse im Gepäck machten wir uns auf in die Grüne Erde Welt, die direkt neben Almgrün liegt. Nachdem wir dort im Bistro verköstigt wurden und die wunderschönen nachhaltigen Produkte ausgiebig bewundert haben, durften wir am Nachmittag mit zwei Förstern – Vater und Sohn – durch den Wald im Almtal streifen. Dabei lernten wir viel über nachhaltige Waldwirtschaft und die Zusammenhänge zwischen Wald und Klima und durften zusehen, als ein Baum gefällt wurde. Außerdem wurden uns die Schönheit und die Geheimnisse des Waldes nähergebracht. So eine Erkundungstour macht hungrig, und so ließen wir den Tag mit einer guten Jause und traditionellen Almtaler Kasnudeln auf einer Waldwiese gemütlich ausklingen. Gebannt lauschten wir noch den Geschichten des Försters und machten uns mit Einbruch der Dunkelheit müde, aber dankbar auf den Heimweg.
Am Mittwoch machten wir eine Wanderung. Zwischendurch legten wir Pausen ein, um von globalen und regionalen Genossenschaften zu hören. Andrea Reitinger von EZA Fairer Handel und Bernd Fischer, Initiator einiger regionalen Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsinitiativen wie dem genossenschaftlichen Nahversorger „Ums Egg“ oder der Regionalwährung „EnnsTaler“ standen uns Rede und Antwort. Nachdem wir uns auf der Genossenschaftsalm „Bauer im Reith“ mit einer Jause gestärkt haben, machten wir uns auf den Rückweg und ließen den Nachmittag entspannt ausklingen. Am Abend genossen wir ein Dinner im Dunkelgenussraum im SPES Hotel. Obwohl – oder gerade weil – es doch etwas herausfordernd war, in kompletter Dunkelheit zu essen, hatten wir dabei sehr viel Spaß.

Am folgenden Vormittag lernten wir einige Südwind- Kampagnen näher kennen und diskutierten über Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit in Bezug auf unsere Ernährung. Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Molln, wo wir den Maultrommelmacher Wimmer besuchten, der uns von seinem Handwerk, seinen Reisen und der verbindenden Wirkung der Musik erzählte. Anschließend machten wir einen Abstecher zur krummen Steyrling, um im glasklaren Fluss zu baden. Erfrischt durch das kalte Wasser besichtigten wir noch ein altes Maultrommelmacherhaus, dass möglichst originalgetreu renoviert wurde und kosteten das himmlische Oberösterreich- Dessert in der Konditorei Illecker. Nach dem Abendessen im Hotel gab es noch eine kleine Eisteeparty, bei der wir einiges über die Geschichte, den Anbau und die Kultur des Tees lernten. Doch wie der Name „Eisteeparty“ schon verrät, kam der Genuss nicht zu kurz – wir verkosteten verschiedene selbstgemachte Eistees sowie klassische Grün- Weiß- und Schwarzteesorten.
Am Freitag war dann auch schon der letzte Tag der Academy. Wir lernten noch ein paar weitere Südwind- Kampagnen kennen, ließen die vergangene Woche Revue passieren und sprachen darüber, was wir uns mitnehmen wollen und wie wir selbst aktiv werden können.

Mit einem letzten gemeinsamen Mittagessen mit wunderschönem Panorama im Hotel fand die Zukunftswoche ihr offizielles Ende – doch die Erinnerung an die angeregten Gespräche, den Austausch, das gemütliche Zusammensitzen am Abend, die vielen Nachhaltigkeitsinitiativen und die schönen Naturerfahrungen wird uns noch lange begleiten.

Weitere Inhalte

Green Friday statt Black Friday: Nachhaltiges Schenken leicht gemacht?
„Entwicklungspolitische Farce“ – Südwind übt scharfe Kritik an COP29
Südwind kritisiert desaströses Zwischenergebnis der COP29 scharf