Presseaussendung

05. Oktober 2017 | Presse

Energie- und ressourcenschonendes Stadtleben. WissenschaftlerInnen präsentieren 50 europäische Best-Practice-Beispiele zum Nach- und Mitmachen

Linz/Wien, 5. Oktober 2017 – Der Frage, wie das Leben in Städten ressourcenschonender gestaltet werden kann, gingen Wissenschaftler des Österreichischen Instituts für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN) gemeinsam mit dem Verein WearFair +mehr in dem Projekt SINN Cities nach. Ein Jahr lang dokumentierte und evaluierte das Projektteam europäische Initiativen, die ein ressourcenschonendes und qualitätsvolles Leben in Städten fördern. Ein Projektergebnis ist ein Ideenspeicher mit 50 Best-Practice-Beispielen, der am Freitag, dem 6. Oktober 2017, beim Workshop „Soziale Innovationen in Smart Cities“, bei der Nachhaltigkeits-Messe WearFair +mehr in Linz präsentiert wird.

Um das Leben in Städten ressourcenschonender zu gestalten, braucht es neben technologischen Entwicklungen auch soziale Veränderungen. Das ist die Ausgangsthese des Forschungsprojekts SINN Cities. „Mit innovativen Technologien können wir zwar den Energie- und Ressourcenverbrauch von Geräten reduzieren, aber technologische Innovationen müssen sich auch in den Lebensweisen der Menschen verankern“, sagt der Projektleiter Dietmar Kanatschnig vom ÖIN.

Soziale Innovationen
Die BewohnerInnen der belgischen Stadt Gent verwandeln jedes Jahr im Sommer Straßenabschnitte in lebendige Begegnungszonen. Dort wo sonst der Verkehr fließt wird drei Monate lang gegrillt und gekocht. Schaukel, Rutschen und Pflanzen werden aufgestellt. Food Trucks machen Station und Lichterketten sorgen abends für Atmosphäre. Die Initiative Living Street ist eines von 50 europäischen Beispielen, die zeigen wie soziale Innovationen Menschen beim Energie- und Ressourcensparen in Städten unterstützen können. Ein weiteres Beispiel ist die Leipziger Plattform bring together, die ältere Menschen mit ähnlichen Werten, Eigenschaften und Wünschen zur Gründung von alternativer Wohnformen zusammenbringt. Durch effizientere Wohnraumnutzung sowie die gemeinschaftliche Organisation von Haushalten soll den Herausforderungen des demographischen Wandels begegnet werden. Ein drittes Beispiel ist das CityLab010 von Rotterdam. Die Stadt definiert gesellschaftliche Herausforderungen zu denen Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen Ideen und Lösungen einreichen können. Zweimal pro Jahr werden aus den Einreichungen von einer Jury Projekte ausgewählt und deren Umsetzung finanziert.

WearFair +mehr
Die Nachhaltigkeits-Messe WearFair +mehr, die von 6. bis 8. Oktober 2017 in der Tabakfabrik Linz stattfindet, ist ebenso Teil des Projekts SINN Cities. Was 2008 als kleine Modemesse begann, ist 2017 mit rund 190 AusstellerInnen Österreichs größte Nachhaltigkeits-Messe, die sämtliche Konsumbereiche abdeckt. „Wir legen unseren Fokus verstärkt auf Unternehmen, die soziale Innovationen leben“, sagt Wolfgang Pfoser-Almer, Geschäftsfüher der Messe WearFair +mehr. Initiativen, die ihre sozialen Innovationen den Messe-BesucherInnen vorstellen sind u. a. das Technologielabor OTELO, die offene Nähwerkstatt Nähküche und die Plattform Gartenernte, auf der die eigene Gartenernte der Nachbarschaft online angeboten werden kann.

Bild „SINN Cities“: https://www.flickr.com/photos/wearfair/

SINN Cities

WearFair +mehr

Rückfragehinweis

Univ.Doz. Dr. Dietmar Kanatschnig, Österreichischen Instituts für Nachhaltige Entwicklung, +43 1 5246847-0, dietmar.kanatschnig@oin.at
Wolfgang Pfoser-Almer, WearFair +mehr Geschäftsführer +43 660 7032408, wolfgang.pfoser-almer@wearfair.at
Michaela Königshofer, Pressesprecherin WearFair +mehr, +43 664 2309883, michaela.koenigshofer@suedwind.at

Das Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Smart Cities Demo – Sondierung und Umsetzung“ durchgeführt.

Die WearFair +mehr ist Österreichs größte Messe für nachhaltige Mode, Lifestyle und Innovation. Mit rund 190 AusstellerInnen erreicht die WearFair +mehr als KonsumentInnen-Messe rund 13.000 BesucherInnen am Standort Linz. Die WearFair +mehr ist ein gemeinnütziger Verein und wird von Südwind, GLOBAL 2000 und dem Klimabündnis getragen. Die Messe erfüllt einen umfassenden Informations- und Bildungsauftrag zu nachhaltigem Lifestyle und den zentralen sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. www.wearfair.at

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