Faire Mode
und Schuhe
Faire Mode und Schuhe
Die Arbeitsbedingungen in der weltweiten Bekleidungsproduktion sind hart und auch das Nähen von Arbeitsbekleidung und Uniformen wird zunehmend in Billiglohnländer verlagert. Neben der ständigen Beschäftigungs- und Lohnunsicherheit müssen die Arbeiter:innen oft mit Gesundheitsproblemen kämpfen, die durch die schlechten Arbeitsbedingungen verursacht werden.
In den Textilfabriken, beispielsweise in Südostasien (China, Kambodscha, Bangladesch, Indien, Indonesien oder Vietnam) aber auch in Europa (Türkei, Bulgarien, Rumänien) zu, gibt es eine hohe Arbeitsbelastung und Löhne, die zu gering sind für ein menschenwürdiges Leben. Sozialleistungen wie Krankenstand oder Mutterschutz existieren kaum und die Gründung von Gewerkschaften wird allzu oft durch Entlassungsdrohungen oder gewaltsam im Keim erstickt.
Was macht Südwind?
Südwind koordiniert seit 2001 die Clean Clothes Kampagne in Österreich. Das internationale Netzwerk setzt sich für faire Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie ein. Ziel ist es, Arbeiter:innen in der Lederverarbeitung sowie Textil- und Schuhproduktion vor Ausbeutung und ungesunden Arbeitsbedingungen zu schützen und sie bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu unterstützen.
Südwind übt Druck auf Marken aus, damit diese Verantwortung für die Arbeitsbedingungen ihrer Zulieferer übernehmen. Hinzu kommt Bewusstseinsarbeit in Bildungs- und Jugendprojekten sowie Kampagnen und öffentlichkeitswirksame Aktionen. Durch gezielte Advocacy-Arbeit versuchen wir die Formulierung von Gesetzen zu erreichen, die faire Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten garantieren.
Skandal um Textilfabrik
Huber-Chef schuldet Arbeiter:innen Millionen
Was läuft falsch in der globalen Leder-Lieferkette?
Für Leder ohne Ausbeutung
Fashion Checker
Können die Menschen, die eure Kleidung herstellen,
von ihrem Lohn leben?
Faire Löhne bleiben Mangelware
verdienen 4,4 Millionen Textilarbeiter:innen in Bangladesch
%
der befragten Modeunternehmen halten sich an keinerlei Transparenz-Verpflichtungen
Was kann ich tun?
Tipp 1
Bewusst einkaufen! Das nachhaltigste Kleidungsstück ist jenes, das nicht gekauft wird. Wenn doch etwas ersetzt werden muss, lohnt es sich, auf Gütesiegel wie Fairtrade und GOTS zu achten bzw. zu Produkten mit Stoffen aus biologischem Anbau und fairem Handel zu greifen. Über Second Hand oder Kleidertausch-Aktionen kann das Leben von Kleidern maßgeblich verlängert und Müll vermieden werden. Der Südwind-Gütesiegelcheck gibt eine Orientierungshilfe über 25 Bekleidungssiegel: https://siegelcheck.suedwind.at/
Tipp 2
Die Aufnahme sozialer Kriterien in die Ausschreibungspraxis. Unternehmen, Organisationen oder öffentliche Stellen können ihre Mitarbeiter:innen, Anbieter:innen und Bürger:innen informieren und konkrete Kriterien in Ausschreibungen definieren, etwa Anhand dieses Beispiels: Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Produktion
Tipp 3
Orientierung an der Fair Wear Foundation, einer unabhängigen Überprüfungsorganisation, deren Mitglieder sich Anhand von strengen Standards für faire Arbeitsbedingungen einsetzen. Die Mitglieder sind online aufgelistet.
Tipp 4
Von der Politik einen strengen Rechtsrahmen einfordern. Damit Unternehmen aller Größen zur Einhaltung von Menschenrechtsstandards und Umweltschutzbestimmungen verpflichtet werden, braucht es ein strenges Lieferkettengesetz. Nur wenn Unternehmen für Vergehen entlang ihrer Lieferkette haften müssen, können Lohnraub und Ausbeutung effektiv bekämpft werden.
Tipp 5
Soziale Nachhaltigkeit einfordern. Viele Unternehmen werben mit Nachhaltigkeit und meinen damit meist nur umweltbezogene oder wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Kriterien für soziale Nachhaltigkeit werden von Unternehmen hingegen oft unklar definiert. Anstatt etwa die Bezahlung von existenzsichernden Löhnen zu garantieren, verweisen Marken gerne auf die Einhaltung der viel niedrigeren nationalen Mindestlöhne. In Anlehnung an “Greenwashing”, sprechen wir hier von “Bluewashing”.
Die Clean Clothes Kampagne hat einen Verhaltenskodex formuliert, der sich an den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte orientiert. Die Einhaltung dieser Kriterien wollen wir konsequent von Unternehmen einfordern.
- Keine Zwangsarbeit
- Keine Diskriminierung
- Keine Kinderarbeit
- Keine exzessiven Arbeitszeiten
- Vereinigungsfreiheit und Kollektivvertragsverhandlungen
- Betrieblicher Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Festes Beschäftigungsverhältnis
- Bezahlung eines existenzsichernden Lohns