Rohstoffe
und Elektronik

Rohstoffe und Elektronik

In der Elektronikindustrie sind die Missachtung minimaler Arbeitsrechte und Umweltzerstörung vielfach dokumentiert. Die Risiken sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette prekär –  sowohl bei der Rohstoffgewinnung aus Minen in Lateinamerika, Asien oder Afrika, bei der Weiterverarbeitung, die zu großen Teilen in asiatischen Ländern erfolgt, bis hin zur Entsorgung auf giftigen Müllhalden, wie etwa in Afrikanischen Ländern der Subsahara-Region.

Um ihre Profite zu maximieren, haben IT-Konzerne große Teile ihrer Produktion in Länder mit niedrigem Lohnniveau und niedrigen Sicherheitsstandards für Arbeiter:innen ausgelagert. Elektronik-Lieferketten sind besonders kompliziert und deutlich intransparenter als zum Beispiel jene von landwirtschaftlichen Produkten wie Kaffee oder Obst. Arbeiter:innen sind dadurch großen Risiken ausgesetzt und Zertifizierungen wie etwa das Fairtrade-Siegel sind sehr schwierig.

Was macht Südwind?

Südwind macht sich für die Rechte von Arbeiter:innen in Elektronik-Lieferketten stark und fordert die Einhaltung von Umweltbestimmungen. Für echte Nachhaltigkeit in diesem Bereich braucht es einen Wandel hin zu einem Wirtschaftssystem, das die Grenzen unseres Planeten berücksichtigt und unter anderem auf Reparierbarkeit, Ressourcen- und Umweltschonung achtet. Teil davon muss eine echte Kreislaufstrategie sein mit konkreten Reduktionszielen sowie ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen strenge Sorgfaltspflichten vorschreibt.  

Gleichzeitig braucht es Maßnahmen gegen Verschwendung und schnellen Verschleiß von Elektronikgeräten, wie Handys, PCs und Co. Damit schon beim Design auf Nachhaltigkeit geachtet wird, braucht es Vorschriften, die eine möglichst lange Haltbarkeit und Reparierbarkeit ermöglichen und der geplanten Obsoleszenz ein Ende setzen.

Rohstoffabbau für die Elektronikindustrie

Handys sind in Österreich im Umlauf.

Kilo Golderz wurden für Handys in Österreich verarbeitet.

Die Eröffnung einer Mine hat große Auswirkungen für die lokale Bevölkerung. Durch die verwendeten Chemikalien kann das Grundwasser verseucht werden. Krankheiten und geschädigte Ökosysteme im Umfeld von Minen sind vielfach dokumentiert.

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Missstände in der Elektronikproduktion

Menschenrechtsverletzungen sind im Elektroniksektor weit verbreitet. IT-Unternehmen aus dem Globalen Norden verlagern ihre Produktion systematisch in Länder mit niedrigen Arbeitsrechtsstandards. Dadurch entstehen intransparente Lieferketten, die geprägt sind von ausbeuterischen Verhältnissen.

Was kann ich tun?

GET ACTIVE - Nachhaltigkeit und Transparenz einfordern!

Fordern wir gemeinsam von Politik und Elektronikfirmen mehr Transparenz: Eine vorgefertigte E-Mail und eine Liste an Kontaktadressen der größten Konzerne ist hier zu finden. Einer der größten Elektronik-Kunden ist der öffentliche Sektor mit einem enormen Budget für Hardware-Einkauf. Gemeinden, Behörden, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen haben die Möglichkeit, faire Standards festzulegen und ihren Einkauf danach auszurichten. Südwind berät gerne bei der sozial-fairen öffentlichen Beschaffung und Monitoring-Organisationen wie etwa Electronics Watch helfen bei der Einhaltung.

Um nachhaltigen Konsum zu ermöglichen, muss die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Dazu zählt eine verpflichtende Konzernverantwortung im Sinne eines Lieferkettengesetzes: Unternehmen müssen garantieren, dass ihre Produkte unter menschenwürdigen Bedingungen und unter Einhaltung von Naturschutzbestimmungen  hergestellt wurden. Obwohl viele Unternehmen und ein Großteil der Bevölkerung ein solches Gesetz befürworten, stellen sich Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung quer. Machen wir gemeinsam Druck auf die Verantwortlichen, damit dieser rechtsfreie Bereich endlich strenge Regeln bekommt. Hier finden Sie den offenen Brief der Unternehmen.

RETHINK – Nicht kaufen!

Die Lebensdauer von Elektrogeräten wird kaum ausgereizt. Smartphones in Österreich werden durchschnittlich nur 18 bis 24 Monate genutzt. Daher sollten wir uns  vor jedem Kauf die Frage stellen: „Brauche ich wirklich ein neues Handy?”

REDUCE - Lebensdauer verlängern

Versuchen wir doch, die Lebensdauer unserer Geräte besser auszureizen! Beschäftigen wir uns damit, wie wir unser Gerät pflegen können: Geschicktes Laden (nie völlig Ent- und Aufladen) und das Ausschalten nicht verwendeter Services kann die Lebensdauer des Akkus verlängern. Speicherplatz immer wieder frei machen lässt das Gerät in gewohnter Geschwindigkeit arbeiten.

REPAIR – Reaprieren statt wegwerfen

Manche Probleme lassen sich (entgegen der Herstellerangaben) mit Hilfe von Tutorials auch durchaus selbst lösen. iFixit und der Besuch in einem Repaircafé können weiterhelfen! Reparaturprofis vermittelt etwa das Reparaturnetzwerk.

REUSE – Einwandfreie gerbrauchte Geräte kaufen

Wer kein neues, dafür aber ein solides Qualitätsgerät möchte, kann sich bei Anbietern umsehen, die generalüberholte Gebraucht-Geräte mit Garantie anbieten. Dort finden sich hochwertige Handys, Bildschirme und Computerhardware, die von großen Firmen ausgemustert und von den jeweiligen Anbietern generalüberholt wurden. Dazu zählen etwa AfB social & green IT, Compuritas, ITSCO, Refurbed 

 

RECYCLE -Richtig entsorgen

Elektrogeräte enthalten nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern teilweise auch Schadstoffe und sollten daher unbedingt fachgerecht entsorgt werden. Dies kann entweder über die lokale Problemstoffsammelstelle oder über Sammelaktionen – wie beispielsweise die Ö3-Wundertüte oder die Sammelaktion des Jane-Goodall-Instituts – erfolgen.

 

Neukauf unvermeidbar? Dann aber wenigstens nachhaltig

Geräte sollten im Optimalfall modular gestaltet sein, so dass einzelne Komponenten (wie der Akku) austauschbar sind und im Falle eines Defekts nicht das komplette Gerät neu gekauft werden muss – FairPhone und ShiftPhone gehen in diese Richtung. Vor dem Kauf kann zudem nachgefragt werden, was mögliche Sollbruchstellen sind und welche Geräte gut repariert werden können. Öffentliche Nachfragen bei den Hersteller, etwa über die Social Media-Kanäle, können Nachfragen öffentlich sichtbar machen.

 

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Stellungnahmen der Unternehmen

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Im Zuge des Schoko-Osterhasen Checks 2024 wurden sämtliche Unternehmen, deren Produkte keine Zertifizierungen für ökologische oder soziale Nachhaltigkeit tragen, um Stellungnahmen gebeten. Unten finden Sie die Statements, alphabetisch geordnet nach Unternehmensname:

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