Beispiele, für die Unternehmensverantwortung und ein starkes EU-Lieferkettengesetz nötig wären, gibt es genug: Der verheerende Gebäudeeinsturz der Nähereien von Rana Plaza in Bangladesch 2013 mit 1135 toten ArbeiterInnen, die für namhafte Modemarken wie Zara und C&A schufteten; die Brandkatastrophe beim Kik-Zulieferer Ali Enterprises 2012 in Pakistan mit 258 Toten und 1,5 Millionen Kinder, die heute alleine in der Elfenbeinküste und Ghana immer noch in der Kakaoindustrie für unsere Schokolade unter besonders ausbeuterischen Bedingungen arbeiten.
Der heute von der EU-Kommission vorgelegte Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz wurde von Zivilgesellschaft und EU-Parlament lautstark eingefordert und nach drei Verschiebungen heute endlich präsentiert.
„Mit dem EU-Lieferkettengesetz ist es wie mit einem Tigerbaby: Wir sind sehr froh, dass es endlich da ist – aber die Augen muss es erst aufmachen und Zähne müssen noch wachsen“ fasst Südwind-Lieferketten-Experte Stefan Grasgruber-Kerl die erste Reaktion der Menschenrechtsorganisation zusammen.
Nach dem aktuellen Entwurf wären nur die größten Konzerne in der EU betroffen. Das sind nur ca. 0,2% der EU-Unternehmen. „Die für die Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen so wichtige zivilrechtliche Haftung ist zwar enthalten, bietet aber noch zu viele Schlupflöcher.“
„Wir machen jetzt Druck auf die österreichische Regierung, EU-Kommission und EU-Parlament für Nachschärfungen. Das EU-Lieferkettengesetz muss die Augen weit aufmachen und auch die restlichen 99% der Unternehmen in der EU in die Pflicht nehmen und die Schlupflöcher bei der Haftung schließen, sonst wird es ein zahnloser Papier-Tiger, wenn es erwachsen ist.“ erklärt Grasgruber-Kerl von Südwind.
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