Wien, am 11. Juli 2024. Im Durchschnitt landen 40 Prozent aller Lebensmittel im Müll. Diese enorme Ressourcenverschwendung wirkt sich negativ auf das Klima und die Artenvielfalt aus und verschärft Probleme wie Ernährungssicherheit und globale Ungleichheit. „In einigen Teilen der Welt werden große Mengen essbarer Lebensmittel weggeworfen, während in anderen Unterernährung herrscht. Diese Ungerechtigkeit ist zwar leicht zu erkennen, doch einfache Lösungen gibt es nicht“, erklärt Sonja Schachner-Hecht, Bildungsreferentin bei Südwind.
Um das Problem an der Wurzel zu packen, setzt die österreichische Menschenrechtsorganisation mit der Initiative Food Rescue bereits in Schulen an. In Zusammenarbeit mit einem internationalen Lehrer:innen-Team hat Südwind ein mehrstündiges Programm für 9- bis 12-jährige Kinder entwickelt. Dieses Programm ermöglicht eine innovative und anregende Auseinandersetzung mit dem Problem der globalen Lebensmittelverschwendung.
Frühzeitig Bewusstsein schaffen mit innovativen Methoden
Die Food Rescue-Unterrichtsmodule wurden erfolgreich in zehn Schulen mit über 20 Lehrkräften und 300 Schüler:innen getestet. Die Schulklassen beleuchteten über mehrere Wochen hinweg die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Klimaschutz und erarbeiteten Möglichkeiten zur Lebensmittelrettung. Die Module kombinieren inhaltliches Fachwissen in Form von Präsentationen, Arbeitsblättern und Modulen mit methodischen Anregungen für partizipative Aktivitäten.
Die insgesamt sieben Lektionen basieren auf Jugendbeteiligung und dem Konzept der sogenannten Maker Education, das die Kreativität und Eigeninitiative der Schüler:innen fördert. Ein kompakter Online-Kurs bietet Pädagog:innen eine gute Vorbereitung in wenigen Stunden.
Bildung als Schlüssel zur Klimakompetenz
Die Südwind-Initiative Food Rescue betrachtet Bildungsprozesse als wesentliches Element im Umgang mit der Klimakrise. Ziel ist es, die Klimakompetenz von Kindern zu erhöhen und sie zu einem reflektierten und wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln zu befähigen. „Die Kreativität der Schüler:innen ist ein wichtiger Hebel“, betont Südwind-Expertin Schachner-Hecht. „Bewusstseinsbildung und die dauerhafte Förderung nachhaltiger Verhaltensweisen erfordern eine Kultur der sozialen Achtsamkeit und einen partizipativen Ansatz. Die Kompetenzen junger Menschen stärken wir am besten, wenn wir sie aktiv in die Problemlösung einbeziehen.“
Über Food Rescue
Food Rescue ist eine internationale Bildungsinitiative, kofinanziert vom Erasmus+-Förderprogramm der Europäischen Union. Von 2022 bis 2024 haben sechs Partnerorganisationen aus fünf EU-Ländern zusammengearbeitet, mit dem Ziel, die Klimakompetenz und den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln bei jungen Lernenden zu fördern. An dem Projekt beteiligen sich Partner aus Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Österreich und Zypern.
Weitere Informationen unter: www.suedwind.at/projekt/food-rescue
Rückfragehinweis:
Sonja Schachner-Hecht
+43 662 82 78 13
Bildungsreferentin Südwind
sonja.schachner@suedwind.at
Vincent Sufiyan
Kommunikationsleiter Südwind
+43 650 96 77577
vincent.sufiyan@suedwind.at