Wien, 20.06.2022: Mehr politische Teilhabe für Jugendliche, gleiche Rechte für alle geflüchteten Menschen in der EU und der Ausstieg aus fossiler Energie: Das sind nur drei der insgesamt knapp 60 Forderungen, die im letzten halben Jahr von Jugendlichen aus ganz Europa im Rahmen des Südwind-Projekts „My Revolution 1990“ erarbeitet wurden. Jugendliche aus Österreich, Italien, Polen und Slowenien haben sich interaktiv mit der bewegten Zeit von 1990 auseinandergesetzt, die geprägt war vom Ende des Kalten Krieges, der deutschen Wiedervereinigung und dem Widerstand gegen das Apartheidsregime in Südafrika. Im Vordergrund stand die Beschäftigung damit, was junge Menschen damals verändern wollten – und wie diese Aufbruchstimmung bis heute nachwirkt.
„Mit Projekten wie „My Revolution“ sprechen wir junge Menschen an, die etwas bewegen wollen und sich für Veränderungen in Politik und Wirtschaft stark machen. Bei uns bleibt es nicht beim bloßen Formulieren von Vorschlägen – unser Manifest wird jetzt im Rahmen eines Roundtable mit Politiker*innen in Brüssel diskutiert“, sagt Südwind-Projektkoordinatorin Lena Gruber. Und es gibt viele Themen, die den Jugendlichen auf der Seele brennen: Kritik am zunehmenden Kapitalismus, undemokratischen Wahlvorgängen und dem Raubbau an der Natur. „Für uns ist klar – so wie bisher kann es nicht weitergehen. Wir sehen uns als Sprachrohr der jungen Generation und haben Forderungen für eine fairere, inklusivere und nachhaltigere Zukunft erarbeitet“, sagt Sarah Hertwig, die bei Südwind als europäische Freiwillige teilgenommen hat.
Jetzt haben 30 junge Delegierte ihre Forderungen an den österreichische EU-Abgeordneten Günther Sidl sowie die EU-Jugendkoordinatorin Biliana Sirakova übergeben: „Europa steht vor vielen Herausforderungen. Wir brauchen daher viel positive Gestaltungskraft, das Interesse an europäischer Politik und den Willen unsere Gesellschaft in eine bessere zu verwandeln. Die Beiträge der Jugendlichen waren überaus tiefgehend und haben mich sehr beeindruckt. Es zeigt, dass die Anliegen und Wünsche keine Grenzen kennen. Es muss unser klares Ziel sein, dass wir jungen Menschen in Europa ein positives Zukunftsbild geben. Das sehe ich gerade jetzt als verantwortungsvolle Politik“, so Günther Sidl.
Rückfragehinweis:
Südwind Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit
Silvia Haselhuhn, M.A.
Pressesprecherin
0680 15 830 16