Graz, am 10.12.2021. Für zahlreiche Produkte des täglichen Konsums müssen Menschen im Globalen Süden unter menschenrechtswidrigen Bedingungen arbeiten. Dabei werden sie zum Teil giftigen Substanzen ausgesetzt, zu überlangen Arbeitszeiten bis hin zur Zwangsarbeit verpflichtet, unter dem Existenzminimum bezahlt und an der gewerkschaftliche Organisierung gehindert. Anlässlich des Tages der Menschenrechte beleuchtet Südwind Steiermark die Schattenseiten der globalisierten Wirtschaft und fordert dringend ein Umdenken. „Unternehmen in Europa, die im Globalen Süden produzieren lassen, haben als zahlende Auftraggeber*innen großen Einfluss auf die Bedingungen, unter denen produziert wird. Wer zahlt, schafft an. Damit sind sie mitverantwortlich für etwaige Menschenrechtsverstöße – auch bei ihren Zulieferern“, sagt Lisa Holter, Sprecherin von Südwind Steiermark.
Um das Bewusstsein für unfaire Lieferketten zu schärfen, beleuchtet Südwind Steiermark das Problemfeld in seinen Bildungsangeboten. Dazu zählen Schulworkshops in der Steiermark mit dem Südwind-Team oder Stadtspaziergänge für Nachhaltigkeit. Dabei werden auch positive Beispiele von Unternehmen vermittelt, die ihrer Verantwortung schon freiwillig nachkommen. Die Angebote können gebucht werden über https://www.suedwind.at/steiermark/angebote/.
„So begrüßenswert freiwillige Unternehmensinitiativen sind, die effektiv den Schutz der Menschenrechte entlang internationaler Lieferketten wahren, so sehr zeigt die Erfahrung der letzten Jahrzehnte: Freiwilligkeit reicht nicht aus“, sagt Lisa Holter. „Die Einhaltung von Menschenrechten muss verpflichtend sein. Deshalb sind wir auch immer wieder mit unseren Forderungen in Graz auf der Straße unterwegs und erhalten dort viel Zuspruch. Die große Mehrheit will nichts kaufen, das auf Ausbeutung und unmenschliche Arbeit zurückgeht. Im Gegenteil: Sie verstehen nicht, warum Unternehmen bei Menschenrechtsverstößen ungestraft davonkommen“, berichtet Holter.
Menschenrechte brauchen Gesetze
Südwind unterstützt die Petition „Menschenrechte brauchen Gesetze!“, in der eine breite Allianz aus NGOs und Interessenvertretungen ein Gesetz fordert, das Unternehmen zur Verantwortung für ihre Lieferketten verpflichtet. Konkret werden von der Bundesregierung ein Entwurf für ein rechtlich bindendes Lieferkettengesetz in Österreich, die Unterstützung eines rechtlich bindenden EU-Gesetzes zur Unternehmensverantwortung sowie der Einsatz auf Ebene der Vereinten Nationen für das verbindliche UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten gefordert.
Rückfragehinweis:
René Schuster
Südwind Steiermark
Mail: rene.schuster@suedwind.at
Tel: 0316/22 51 77 – 13