Christina Korak, Autorin von „Den Jaguar dolmetschen“ sowie Forscherin und Dolmetscherin an der Universität Graz liest aus ihrem Buch und spricht dabei mit Manuela Omari Ima (Gründerin der Frauenorganisation der Waorani, Ecuador) und mit Eduardo Pichilingue Ramos (Menschenrechtsverteidiger und Ökologe, Peru).
Spannende Gespräche mit Aktivist:innen
Es wird darum gehen, wie wichtig es ist, die Existenz von in Abgeschiedenheit lebenden indigenen Menschen und die Verteidigung ihrer Rechte anzuerkennen. In Koraks Buch geht es um Fragen wie: Weshalb bedeutet das Recht auf Selbstbestimmung, dass indigenen Völkern selbst überlassen wird, wie, wann und mit wem sie – wenn überhaupt – in Kontakt treten wollen? Welche Rolle spielt der Schutz der Territorien indigener Gemeinschaften in Zeiten des Klimawandels? Welche besondere Funktion haben indigene Frauen für den Erhalt Amazoniens?
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Indigenous Rights Collective, dem Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft der Universität Graz, der Kulturvermittlung Steiermark, Südwind Steiermark, uniT, des Volkskundemuseum Graz und des Women*s Action Forum. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch der zweite Menschenrechtspreis der Kulturvermittlung Steiermark verliehen.
Manuela Omari Ima kämpft seit Jahrzehnten gegen Erdölförderung und Abholzung in ihrem Territorium in Ecuador. Eduardo Pichilingue Ramos setzt sich seit 25 Jahren für das Recht auf Selbstbestimmung von kontaktierten Indigenen und gegen eine erzwungene Kontaktierung in Abgeschiedenheit lebender Völker im Amazonasgebiet in Peru und Ecuador ein.
Südwind-Arbeit: Gegen Vertreibung durch faire Lieferketten
Auch Südwind Steiermark beschäftigt sich in der Arbeit zu fairen Lieferketten etwa in der Elektronikindustrie damit, wie der Abbau von Rohstoffen in Ländern des Globalen Südens die Rechte, das Lebensumfeld und die Gesundheit der lokalen Bevölkerung (zum Teil sind das indigene Gruppen) in den Abbaugebieten beeinträchtigt. Diese Rohstoffe –wie etwa Gold, seltene Erden, Erdöl oder Holz– werden für die Herstellung von Gütern abgebaut, die wir im Globalen Norden konsumieren. Der Rohstoffabbau für die Elektronikindustrie etwa bringt dabei oftmals die landwirtschaftlichen Flächen und damit die Einkommens- und Lebensgrundlage der Menschen vor Ort massiv in Gefahr, welche in der Regel nicht ihre Zustimmung zum Abbau gegeben haben.
„Für soziale und ökologische Gerechtigkeit braucht es klare politische Rahmenbedingungen“, so René Schuster, Experte für Elektroniklieferketten bei Südwind Steiermark. „Das heißt, es braucht verbindliche Regeln für Konzerne und ein starkes europäisches Lieferkettengesetz, das Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards entlang der gesamten Lieferkette verpflichtet – ab der ersten Stufe: der Rohstoffgewinnung!“
Mehr Informationen:
Zur Veranstaltung „Widerstand gegen das Entdecken“ am 14.10.24:
14.10.23, 19:00 Uhr
Volkskundemuseum Graz, Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz
Zum Programm der Tage des Indigenen Widerstands