Presseaussendung

24. April 2018 | Presse

Zwei philippinische AktivistInnen informieren über die Rohstoffausbeutung

Mit dem Abbau von Rohstoffen für unsere Smartphones, Tablets, und PCs sind wie für ihre Herstellung abertausende ArbeiterInnen in unterschiedlichen Weltregionen beschäftigt. So auch MinenarbeiterInnen auf den Philippinen. Die Philippinen sind reich an Rohstoffen. Einige Mineralvorkommen gehören zu den größten der Welt, wie etwa die Lagerstätte für Gold und Kupfer in Tampakan. Die Regierung vergab die Schürfrechte an internationale Konzerne. Der exzessive Bergbau zerstört die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung; zurück bleiben vergiftetes Land und kranke Menschen.

Gemeinsam mit den Gästen aus den Philippinen möchten das Welthaus und Südwind Bewusstsein schaffen für die problematischen Auswirkungen des exzessiven Bergbaus auf Umwelt und Menschen. Bei interaktiven Workshops erfahren ÖsterreicherInnen mehr über die globalen Zusammenhänge der Smartphones- und Tablet-Produktion. Südwind informiert und berät Städte, Gemeinden und Länder, wie sie bei ihrem Einkauf auf nachhaltige IT-Produkte achten können.

Zur Vereinbarung von Interviewterminen wenden Sie sich bitte an Milena Müller-Schöffmann, +43 (676) 491 8562, M.Mueller-Schoeffmann@edw.or.at

Kurz-Biographien

Rina Libongen ist Aktivistin bei Cordillera Disaster Response & Development Services, Inc. (CorDis) und kämpft gegen den industriellen Bergbau in der Region der Kordilleren. Sie gehört der Volksgruppe der Igorot an, die seit Generationen traditionellen Goldabbau ohne den Einsatz von Giften wie Arsen oder Blausäure betreiben. Traditionell besitzen die indigenen Gemeinschaften das Land, aber die Regierung vergibt die Schürfrechte an internationale Konzerne. Sie stellt sich aber nicht nur gegen die Umweltschäden und den Raubbau der Konzerne, sondern auch gegen den Verlust der alten Traditionen der Igorot. Seit ihrem Studium organisiert sie Kulturgruppen und Workshops an Schulen und in den Gemeinden.

Rolando Larracas lebt auf Marinduque, dem „Herzen der Philippinen“. Die Insel ist aufgrund seiner Kupfervorkommen seit den 60er Jahren Ziel von großangelegten internationalen Bergbauinvestitionen. Drei große Katastrophen, bei denen Dämme brachen, der Giftschlamm durch die Dörfer zog und alles Leben im Fluss bis heute zerstörte, führten zur Gründung der Umweltorganisation MACEC (Marinduque Council for Environmental Concerns). Aktivisten wie Rolando haben erreicht, dass ein 50-jähriges Moratorium für ein bergbaufreies Marinduque verhängt wurde. Viele politische EntscheidungsträgerInnen bekennen sich mittlerweile zu einer Anti-Mining Position und fordern verbindliche internationale Verträge für Konzerne und Entschädigungszahlungen an Mensch und Natur.

Hintergrundinformationen

www.suedwind.at/rohstoffe
www.ka-wien.at

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