Verluste und Schäden durch die Klimakrise – auch genannt "Loss and Damage" – sind bereits jetzt Realität für unzählige Menschen. Sie reichen von extremen Flutkatastrophen in Libyen, Pakistan oder Nigeria, über Küstenerosion durch den steigenden Meeresspiegel bis hin zu Dürren und Wasserknappheit in vielen afrikanischen Ländern.

Vor allem jene Länder sind am stärksten von Verlusten und Schäden betroffen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben.

Weil die reichen Industriestaaten als historische Hauptverursacher der Klimakrise in drei Jahrzehnten Klimaverhandlungen keine ausreichend effektiven Maßnahmen ergriffen haben, um die Erderhitzung einzudämmen, befinden wir uns nun in einer Situation, in der die Folgen der Klimakrise häufig die Möglichkeiten übersteigen, sich anzupassen.

Daher ist es dringend notwendig, die am stärksten betroffenen Länder und Gemeinschaften bei der Bewältigung von Verlusten und Schäden umfassend zu unterstützen.

Durch den Druck einer breiten zivilgesellschaftlichen Koalition, der auch Südwind angehört, wurde bei der internationalen Klimakonferenz im Jahr 2022 (COP27) erstmals ein Fonds für Verluste und Schäden beschlossen. Im Dezember soll der Fonds bei der diesjährigen Klimakonferenz in Dubai (COP28) konkrete Gestalt annehmen. Das ist die Chance, einen Meilenstein auf dem Weg in Richtung Klimagerechtigkeit zu erreichen!

Damit der Fonds ein solcher Meilenstein wird, richtet Südwind eine Petition an Klimaministerin Leonore Gewessler und ruft sie dazu auf, sich für einen gerechten Fonds für Verluste und Schäden einzusetzen.

Das sind unsere Forderungen:

1. Der Fonds muss groß genug sein, um den Herausforderungen durch Verluste und Schäden gewachsen zu sein. Denn bereits jetzt belaufen sich die Kosten durch Loss and Damage in Ländern des Globalen Südens auf Milliarden.

2. Der Fonds muss aus zusätzlichen Geldern in Form von direkten Zuschüssen bestehen. Denn diese Gelder stehen Ländern im Globalen Süden unabhängig von anderen Unterstützungsformen zu – es ist eine Frage der Gerechtigkeit!

3. Der Zugang für Länder und Gemeinschaften im Globalen Süden zu den Geldern des Fonds muss möglichst direkt, rechtzeitig und unbürokratisch gestaltet werden. Jene Finanzierungsmechanismen sollen priorisiert werden, die Entscheidungsprozesse zum Einsatz der Gelder auf möglichst lokaler Ebene abwickeln.

4. Der Fonds muss zwischen verschiedenen Herausforderungen von Verlusten und Schäden unterscheiden und angepasste Mechanismen bereithalten. Um sowohl die Folgen von Extremwetterereignissen (z. B. Überflutungen), als auch auf die Auswirkungen langsam-eintretender Klimadesaster (z. B. steigender Meeresspiegel) reagieren zu können, braucht es maßgeschneiderte Finanzierungsfenster.

5. Rechenschaftspflicht in der Vewaltung des Fonds muss auf allen Ebenen verankert werden! Damit überprüft werden kann, ob die Gelder den betroffenen Menschen tatsächlich zugutekommen, ob Menschenrechte lokaler Gemeinschaften und das Recht auf freie, vorherige und informierte Zustimmung indigener Communities gewahrt werden.

Ziehen wir also gemeinsam an einem Strang, damit der geplante Fonds für Verluste und Schäden zu einer wirksamen Unterstützung für betroffene Länder und Gemeinschaften im Globalen Süden wird!

Jetzt unterschreiben

Hier kannst du die Petition im Detail lesen.

Page Title